von Helga Reidemeister
(D 1979 | 122 Min. | deutsch)
Irene Rakowitz ist vierfache Mutter, stammt aus katholischem Milieu und war mit dem Bergarbeiter Richard verheiratet. Ihre Ehe hat sie trotz der Schläge ihres Mannes 20 Jahre lang ertragen – der Kinder wegen. Jetzt kämpft sie um ein Stück vom Glück nicht nur für ihre Familie, sondern auch für sich selbst. In der Enge ihrer Berliner Sozialwohnung halten Irene und ihre beiden jüngeren Kinder eine fragile Balance zwischen Liebe und Gegenliebe, Kritik und Anerkennung.
Indem sie die junge Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister an ihrem Leben teilhaben lässt, wagt Irene, ihre privaten Verhältnisse öffentlich zu machen. Sie glaubt nicht, dass ihr Los einfach „Schicksal“ ist, sondern erkennt
unausweichliche Einflüsse der Gesellschaft. Irenes Mut zur Offenheit, beruhend auf einem tiefen Vertrauensverhältnis zwischen ihr und der Regisseurin, ermöglichte einen Meilenstein europäischer Filmgeschichte, in dem die Produktion der Verhältnisse und des Films gleichermaßen sichtbar werden.
Eine Veranstaltung der Duisburger Filmwoche in Zusammenarbeit mit
filmfriend, dem Filmportal der Bibliotheken.