Hauptinstitut für seelische Gesundheit
von Lisa Voelter (D 2019 | 30 Min | deutsch)
“Ich möchte die Toilette nicht benutzen. Ich habe Angst, sie lesen mit ihren Computern Informationen über mich aus meinen Exkrementen.” Sara ist 27 und auf einer Reise ohne Schuhe, ohne Geld, ohne Handy und ohne Ausweis. Sie gerät in die Psychiatrie, wo sie nicht nur mit der Diagnose “akute Psychose”, sondern auch mit Regeln und Maßnahmen konfrontiert wird, die sie nicht aushalten kann. In einem szenischen Teil wird ihr Erleben der Klinik basierend auf dem Erfahrungsbericht einer echten Patientin gezeigt.
In improvisierten Szenen und dokumentarischen Gesprächen kommen auch die Psychiatriepflegerinnen und -pfleger zur Sprache.
Ein hybrider Film über das Thema Zwangsfixierung in der Psychiatrie.
Elefantin
von Johanna Seggelke & Marie Zrenner (D 2017 | 30 Min | deutsch)
ELEFANTIN thematisiert unser durch Kolonialismus geprägtes Selbstverständnis, das die Existenzberechtigung von Zoos bedingt und dem ihm „Fremden“ zugleich mit Unbehagen, mit Mauern und Abschottung begegnet. Anhand von Archivmaterial begibt sich der Film auf Spurensuche. Nach Bibi, der Elefantenkuh, die als Junges 1989 als einer der letzten Wildfänge aus Simbabwe in den Ostberliner Tierpark gebracht wurde. Bibi ist im Laufe ihres Zoolebens verhaltensauffällig geworden.
Auf einer Probebühne versucht eine Schauspielerin sich mittels Methoden, die der Traumatherapie entlehnt sind, in das Tier einzufühlen und in einer Zooschule fachsimpeln die Schüler über Populationsmanagement in der europäischen Zoo- Elefantenzucht. Der Film vermischt die Erzählung vom Tierkörper und dem sozialen Körper.
We are Data
von Franziska Brozio & Moritz Müller-Preißer (2019 | 21 Min)
Wir tanzen im gleichen Rhythmus und warten sehnsüchtig auf den nächsten Fortschritt. Wir überlassen es den Firmen, unsere digitale Welt zu gestalten. Wir wollen lieber benachrichtigt werden. Doch was passiert, wenn wir aus dem Mainstream-Internet fliehen und auf unser digitales Selbst treffen?
Im Anschluss: Filmgespräch mit den Regisseur*innen